In diesem Beispiel geht es darum, händisch einen Service, der via Docker Compose bereitgestellt wird, zu updaten.

Dazu haben wir folgende (nicht ganz so sinnvolle) docker-compose.yml:

version: '3'

services:
  nginx:
    image: nginx:1.22.1-perl
    restart: unless-stopped
    stop_grace_period: 130s
    deploy:
        mode: replicated
        replicas: 5
        update_config:
            failure_action: rollback
            parallelism: 1
            delay: 20s
            order: start-first
        rollback_config:
            parallelism: 1
            delay: 20s
            order: stop-first

Starten wir diesen Stack mit docker compose up und schauen wir uns mit docker ps die Container an, sehen wir (wie erwartet) die 5 nginx-Container:

Unsere Aufgabe nun: mit möglichst zero downtime alle Container auf 1.23.3-alpine hochzuziehen.

Dazu passen wir das Tag unter image in der docker-compose.yml an:

version: '3'

services:
  nginx:
    image: nginx:1.23.3-alpine
    restart: unless-stopped
    stop_grace_period: 130s
    deploy:
        mode: replicated
        replicas: 5
        update_config:
            failure_action: rollback
            parallelism: 1
            delay: 20s
            order: start-first
        rollback_config:
            parallelism: 1
            delay: 20s
            order: stop-first

Mit dem Befehl docker compose up -d --scale nginx=10 --no-recreate erstellen wir nun 5 (5 laufen, scale = 10) zusätzliche Container in der neuen Version. Die alten behalten wir – deswegen das --no-recreate

Wir haben nun also 10 Container, 5 davon in der neuen Version, 5 in der alten.

Nun skalieren wir unsere Container wieder mit docker compose up -d --scale nginx=5 --no-recreate auf die gewünschten 5 Container runter. Docker löscht nun automatisch die Container, die am längsten laufen – und damit auch die, die noch auf der alten Version laufen:

Und schon sind alle unsere Container up2date – ohne Downtime 👍

Natürlich können wir auch, wenn wir Websocket-Verbindungen o.ä. nutzen, erst von 10 auf 9, nach ein paar Stunden auf 8, dann auf 7, etc. runter skalieren. Dann haben nicht alle Clients gleichzeitig einen disconnect.

Bonus-Info: wir geben in der docker-compose.yml zwar etwas unter update_config an; das greift allerdings nur, wenn wir in einem Swarm via docker stack deploy ausrollen.